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Mohamed Elshorbagy vs James Willstrop (World Championship 2015, Bellevue)

James Willstrop (re) gelingt in der dritten Runde der World Championship 2015, in Bellevue (USA), die Sensation: Er besiegt den topgesetzten Weltranglistenersten Mohamed Elshorbagy (li) mit 3:1-Sätzen | Bild: Steve Cubbins

Alle News/ International

Willstrop bezwingt Elshorbagy in Bellevue!

Bellevue, Greg Gaultier, James Willstrop, Men's World Championship, Mohamed Elshorbagy, Nick Matthew, PSA Men, Ramy Ashour, USA, World Series 20. November, 2015

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Die dritte Runde der PSA World Championship 2015 hatte es in sich: Zunächst schlägt Ali Farag (EGY, WRL 33) überraschend Simon Rösner (WRL 7) in vier Sätzen. Anschließend besiegt James Willstrop (Bild re, ENG, WRL 24) Mohamed Elshorbagy (Bild li, EGY, WRL 1) mit 3:1-Sätzen und sorgt damit für die größte Überraschung des Turniers. Nick Matthew (ENG, WRL 2) überwindet Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 9) in drei Sätzen. Greg Gaultier (FRA, WRL 3) setzt sich gegen Karim Ali Fathi (EGY, WRL 42) ebenfalls in drei Sätzen durch. Ramy Ashour (EGY, WRL 4) siegt gegen Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 10) in vier Sätzen und somit ziehen die an Position zwei bis vier Gesetzten ins Viertelfinale ein.

Willstrop zeigt sich so gut wie lange nicht zuvor!

Erinnern wir uns zurück: Vor einem Jahr musste sich der ehemalige Weltranglistenerste (im Januar 2012), James Willstrop, an der Hüfte operieren lassen. Im Jahr davor befand sich der heute 32-Jährige in der Weltrangliste konstant in der Top Ten. Danach hatte man den Eindruck, als werde er nicht mehr zu alter Stärke zurückfinden. Die Hüftverletzung des Engländers bezeichnete er selbst als karrierebedrohlich und ein Rücktritt aus der Professional Squash Association (PSA) schien näher, als das Comeback!

Zwischenzeitlich unternahm er einen Ausflug auf ein anderes Parkett (siehe: Willstrop auf den „Brettern, die die Welt bedeuten!). Nun hätte er sein Comeback nicht dramatischer gestalten können. Er scheint bei seinem Ausflug ins Theater in puncto Dramaturgie dazu gelernt und sich gleichzeitig konzentriert auf den Saison-Höhepunkt in Bellevue vorbereitet zu haben. Denn wie sich der Engländer im Match gegen den an Position eins gesetzten Weltranglistenersten und aktuellen Vize-World-Champion, Mohamed Elshorbagy, präsentierte, versetzte die gesamte Squash-Welt in Erstaunen!

Willstrop begann sehr stark, was nicht überraschte. Aber im Vergleich zu seinen jüngst vergangenen Auftritten, schien er sich besser zu bewegen und gekonnt das Spiel seinen Gegners zu lesen. Er ging gegen seinen favorisierten ägyptischen Kontrahenten, der ihn wohl nicht mehr so ganz auf der Rechnung gehabt zu haben schien, mit 2:0-Sätzen in Führung. Im dritten Satz wehrte Elshorbagy dann drei Matchbälle ab, gewann diesen noch mit 12-10 und schaffte den 1:2-Satz-Anschluss. Die Wende schien nun bevor zu stehen.

Im vierten Satz unternahm der Weltranglistenerste auch alles dafür. Doch am Ende brachten den stark aufspielenden Willstrop eine diskussionswürdige No-Let-Entscheidung, ein vermeidbarer Fehler Elshorbagys und eine Ball-an-Entscheidung auf die Siegerstraße. Willstrop zieht zum zehnten Mal in ein Viertelfinale einer World Championship ein. „Gut zu sehen, dass James zurück ist“, twitterte Elshorbagy nach dem Match „aber eines ist sicher: I’ll be back!!“

Rösner unterliegt Farag!

Das erste Match der dritten Runde, im Weydenbauer Center in Bellevue, bestritten der an sechs gesetzte Simon Rösner und der ungesetzte Ali Farag. Es war nach dem Aufeinandertreffen, vergangenen Monat, bei den US Open in Philadelphia, insgesamt die vierte Begegnung der beiden – Rösner war bisher immer siegreich. Der Paderborner begann furios. Farag schien der hohen Pace nicht Schritt halten zu können. Beim Stande von 4-1-Punkten für den Deutschen, zog sich Farag am rechten Knie eine offene Wunde zu. Es folgte die obligatorische „Blood-Injury“-Pause, die sich über 15 Minuten erstreckte. In der Zeit hielt sich Rösner im ASB-Glas-Court warm, indem er locker Bälle schlug.

Als das Match nach erneutem Warmspielen fortgesetzt werden konnte, machte es nicht den Eindruck, als sei Rösner durch die Pause beeinträchtigt, denn er setzte sein druckvolles Spiel fort und gewann Satz eins mit 11-7. Im zweiten Durchgang begann der Paderborner zunächst so, wie er den ersten beendet hatte. Er diktierte das Geschehen, bestimmte das Tempo und hatte seinen Kontrahenten im Griff. Mit zunehmender Spielzeit motivierte sich Farag bei jedem einzelnen Punktgewinn mit lauten Jalla-Jalla-Schreien, was übersetzt so viel bedeutet wie „auf geht’s!“. Rösner schien beeindruckt, seine 8-3-Führung glich Farag zunächst aus und er gewann schließlich mit 13-11 im Tiebreak zum 1:1-Satzausgleich.

Im dritten Satz präsentierte sich Rösner wie ausgewechselt. Er schien den Glauben an sich und einen Sieg verloren zu haben. Es häuften sich vermeidbare Fehler Rösners und einfache Punktgewinne Farags. So zog der Ägypter auf eine 2:1-Satzführung davon. In Durchgang vier war die erneute Kehrtwendung zu sehen. Rösner begann wieder selbstbewusst, temporeich und führte zunächst. Farag glich erneut aus und der Satz war bis zum Ende ausgeglichen. Im weiteren Verlauf wurde der junge Ägypter zunehmends mutiger und Rösners Körpersprache war alles andere als positiv. So gewann Farag den vierten Durchgang und besiegt Rösner erstmals.

Er zieht bei seiner ersten World-Champioship-Teilnahme gleich ins Viertelfinale ein. Dort wartet nun der an Position drei gesetzte Greg Gaultier als Gegner. Seine Gefährlichkeit hatte Farag bereits bei deren erstem Aufeinandertreffen bei den Netsuite Open, vergangenen September, unter Beweis gestellt. Gaultier benötigte in San Francisco gegen Farag die volle Distanz und konnte eine Erstrunden-Überraschung gerade noch so mit 12-10 im fünften Satz abwenden.

Gaultier hatte es in der dritten Runde mit Karim Ali Fathi zu tun, der seinerseits in Runde zwei überraschend Fares Dessouki (EGY, WRL 18) überwunden hatte. Gaultier zeigte sich souverän, ließ nichts zu und gewann gegen den Ägypter klar in drei Sätzen.

Die Viertelfinale im Überblick mit deutschen Anfangszeiten und Matchbilanzen:
Sa, 2 Uhr: [3] Gregory Gaultier (FRA) v Ali Farag (EGY) – (1:0)
Sa, 3 Uhr: James Willstrop (ENG) v [5] Miguel Angel Rodriguez (COL) – (4:0)
Sa, 4 Uhr: [4] Ramy Ashour (EGY) v [7] Omar Mosaad (EGY) – (17:1)
Sa, 5 Uhr: [2] Nick Matthew (ENG) v [8] Tarek Momen (EGY) – (4:1)

SquashTV bietet allen Squash-Fans wieder die Möglichkeit live bei den Viertelfinal-Spielen dabei zu sein!

Bilder sind auf der Foto-Galerie von iLoveSquash zu sehen.

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