Jens Schoor ist deutscher Vizemeister

Die Turnhalle Krefeld war letzte Woche Austragungsort der deutschen Einzelmeisterschaften im Squash. Am Start war alles was Rang und Namen hat in der deutschen Squashszene, acht von zehn Spielern aus der aktuellen deutschen Top Ten wollten sich den prestigeträchtigen Titel sichern. Worms war durch Jens und Carsten Schoor, sowie Daniel Hoffmann zahlenmäßig zwar nicht stark vertreten, die drei rechneten sich jedoch gute Chancen aus lange im Wettbewerb zu verbleiben, mit Recht.

Mannschaftsführer Mathias Scholl, der auch gemeldet hatte, mußte seine Teilnahme kurzfristig wegen einer Verletzung absagen. Die erste Runde mit 32 Teilnehmern überstanden alle drei recht locker, im Achtelfinale war es Daniel Hoffmann, der als erster die Segel streichen mußte. Gegen den späteren Halbfinalisten Andre Haschker lieferte er jedoch ein gutes Spiel ab, das er nach 60 Minuten mit 1-3 verlor. Carsten Schoor hatte in der gleichen Runde den Stuttgarter Nationalspieler Moritz Dahmen zum Gegner, der in der abgelaufenen Saison nur eines seiner 18 Bundesligaspiele verloren hatte. So übermächtig der Gegner schien, so überragend spielte der junge Wormser, um am Ende als 3:1 Sieger aus dem Court zu steigen. Daß dieses Spiel viel Kraft und Konzentration gekostet hatte, mußte er im Viertelfinale am nächsten Tag erfahren, als er gegen den nächsten Nationalspieler anzutreten hatte – Stefan Leifels ist mit seinen 34 Jahren und meherern Einzel- und Mannschaftstiteln sicher einer der routiniertesten und cleversten Spieler im deutschen Squash. Ohne Satzgewinn mußte Carsten Schoor seinem großen Spiel am Vortag Tribut zollen und seinem Gegener zum Einzug ins Halbfinale gratulieren. Bis in dieses Halbfinale hatte es in der Zwischenzeit der ältere der beiden Schoor-Brüder, Nationalspieler Jens Schoor geschafft. Nach Siegen gegen Markus Voit und Junioren-Europameister Raphael Kandra traf er nun auf eben diesen Stefan Leifels, der gerade seinen jüngeren Bruder aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Rache ist süß – mit 3:1 Sätzen und nach knapp 70 Minuten Spielzeit war der Nationalmannschaftskollege besiegt und das Endspiel erreicht. Hier wartete wiedermal sein ewiger Rivale und Vorjahresmeister Simon Rösner. Von Anbeginn des Endspiels merkte man, daß Rösner der frischere und aggresivere der beiden Kontrahenten war und sich den 3. Titel in Folge nicht nehmen lassen wollte. Vielleicht hatte das Halbfinale Schoor zuviel Kraft gekostet, man bekam eigentlich nie den Eindruck, daß er seinen Gegner ernsthaft gefährden könnte. Mit 3-0 feierte Simon Rösner die Titelverteidigung und seinen insgesamt vierten Einzeltitel.Die Wormser Teilnehmer haben bei diesem Turnier durchweg überzeugt und dürfen sich große Hoffnungen für die in 4 Wochen stattfindenden Mannschaftsmeisterschaften machen, wenn an gleicher Stätte der Nachfolger des Vorjahresmeisters Paderborn gesucht wird.