Sobhy siegt, Matthew und Ashour im Finale!
Das Finale des mit 25.000 US Dollar dotierten Damen-Feldes der Netsuite Open 2015, in San Francisco (USA) wurde am Montag-Abend gespielt und konnte wegen der Zeitverschiebung von neun Stunden in den Morgenstunden des Dienstags in Deutschland auf SquashTV live verfolgt werden. Amanda Sobhy (Bild, USA, WRL 19) besiegte ihre Gegnerin Sarah-Jane Perry (ENG, WRL 15) in vier Sätzen. Die beiden Herren-Halbfinale umrahmten das Damen-Endspiel. Nick Matthew (ENG, WRL 2) setzte sich davor in vier Sätzen gegen Miguel Angel Rodriguez (Col, WRL 4) durch. Im Anschluss an das Damen-Endspiel siegte Ramy Ashour (EGY, WRL4) wieder einmal in fünf Sätzen über Greg Gaultier (FRA, WRL 3). Somit kommt es zum Herren-Finale zwischen dem topgesetzten Nick Matthew und dem an vier gesetzten Ramy Ashour.
Sobhy besiegt Perry!
Die US-Amerikanerin Amanda Sobhy (Bild) und die Engländerin Sarah-Jane Perry standen sich im Glas-Court, auf dem Justin Herman Plaza von San Francisco, im Damen-Finale der Netsuite Open 2015, gegenüber. Der Event findet seit dem Jahr 2012 in San Francisco statt, davor wurde er einmal in Stanford ausgetragen. Der Damen-Wettbewerb fand dieses Jahr allerdings erstmals statt, was auch die Differenz im Preisgeld erklärt, denn während es sich bei den Herren um einen PSA M100-Turnier handelt, also 100.000 US Dollar Preisgeld ausgelobt sind, hinkt der PSA-W25-Damen-Event mit 25.000 US Dolllar Preisgeld erheblich hinterher.
Sobhy gewann den ersten Satz – Perry glich durch Gewinn des zweiten zum 1:1-Sätzen aus. Nachdem die amerikanische Nummer 19 der Weltrangliste, die in den vergangenen Monaten bereits in den Top Ten gewesen war, den dritten Durchgang wieder für sich entschieden hatte, ging es im vierten Satz in den Tiebreak. Die Engländerin setzte alles daran, den vierten Satz zu gewinnen und einen Entscheidungs-Satz zu erzwingen. Sobhy gelang es jedoch einen Satzball abzuwehren und ihrerseits den ersten Matchball zu verwerten, somit den vierten Satz mit 12:10 und schließlich die ersten Netsuite Open der Damen zu gewinnen.
Matthew verweist Rodriguez in seine Grenzen!
Nick Matthew setzte sich im hart umkämpften Halbfinale gegen den Kolumbianer Miguel Angel Rodriguez in vier Sätzen durch. Die Zuschauer in San Francisco sahen einen 35-jährigen Engländer, der sich nach eigenen Aussagen in der Dämmerung seiner Karriere befindet. Auf der anderen Seite einen aufstrebenden Südamerikaner – den besten aller Zeiten – der ein Vertreter einer neueren Generation zu sein scheint. Der dreifache World Champion aus England gewann den ersten Durchgang scheinbar mühelos. Im zweiten Satz kam Rodriguez ins Spiel und gewann diesen. Danach übernahm der Weltranglistenzweite aber wieder das Ruder an sich und entschied die beiden folgenden Sätze für sich.
Gaultier vs Ashour – Duell zweier Giganten!
Im zweiten Halbfinale kam es zum Duell zweier ehemaliger Weltranglistenersten. Der an Position zwei gesetzte Titelverteidiger Greg Gaultier (Weltranglistenerster im November 2009) und der erneut nach einer Verletzungspause in die World Tour der Professional Squash Association (PSA) zurück kehrende Ramy Ashour (Weltranglistenerster im Januar 2010) spielten um den verbleibenden Platz im Finale neben Nick Matthew.
Das Match hielt was es auf dem Papier versprach. Den ersten Satz gewann Ashour in gewohnter Manier deutlich mit 11:2. Er machte zahlreiche Punkte mit seinen gefürchteten Schlägen, die für den Gegner kaum zu lesen sind. Gaultier schien davon ein wenig demoralisiert, aber zu seinen Tugenden zählt es, sich davon nicht entmutigen zu lassen. So gewann der „French General“ seinerseits klar den zweiten Satz. Der dritte Satz war sicher der Höhepunkt diese Gipfeltreffens zweier der erfolgreichsten und charismatischsten Spieler aller Zeiten. Die SquashTV-Kommentatoren Simon Park und Paul Johnson, selbst ehemalige Top-Ten-Weltranglisten-Spieler, konstatierten sogar, dass Ramy Ashour vielleicht der größte Spieler aller Zeiten sein könne und nannten ihn in einem Atemzug mit Jahangir Khan, Jansher Khan und Jonah Barrington.
Gaultier bestimmte anfangs diesen vierten Satz und konnte zunächst auf eine Führung davon ziehen. Ashour gelang es aber dran zu bleiben und sogar mit 12:10 in der Verlängerung zu gewinnen. Danach schien der Franzose mit seinen physischen wie psychischen Resourcen am Ende, hatte er doch in den beiden Runden zuvor schwere Matches, fünf Sätze gegen Ali Farag (EGY, WRL 48) und vier gegen James Willstrop (ENG, WRL 18), zu absolvieren.
So gewann der dreifache Weltmeister aus Ägypten die Durchgänge vier und fünf gegen den Franzosen und zieht ins Finale gegen den topgesetzten Engländer, Nick Matthew, ein. Das wird das 32. Aufeinandertreffen der beiden sein. 21 Mal ging Ashour als Sieger hervor. Das Endspiel wird um 4:45 Uhr deutscher Zeit von SquashTV live übertragen.