Mehr als eine Hand voll Dollar!
Nein, Clint Eastwood hat weder seinen beiden Kultwestern „Für eine Handvoll Dollar“ und „Für ein paar Dollar mehr“ eine Episode hinzugefügt noch hat er zum Squash-Schläger gegriffen. Es gibt allerdings wohl kaum einen besseren Titel für das, was im ägyptischen Luxor geschehen ist und so möge es Eastwood verzeihen, dass wir uns bedient haben.
In Luxor nahm man acht Spieler, eine besondere Location, ein wenig abgeänderte Regeln und 100.000 US Dollar Preisgeld – fertig ist ein Squash-Spektakel der Sonderklasse.
Red Bull Squash Temple hieß das Ganze und am Start waren die vier Ägypter Ramy Ashour, Karim Darwish, Amr Shabana und Amr Khaled Khalifa, der Australier David Palmer, die beiden Engländer James Willstrop und Daryl Selby sowie der Franzose Thierry Lincou.
An den ersten beiden Tagen wurde jeweils ein Satz bis 11 Punkte – ohne Tiebreak – gespielt. Die besten Vier erreichten das Halbfinale und der Rest musste sich mit jeweils 5.000 US Dollar Antrittsprämie zufrieden geben.
Ab dem Halbfinale wurde es richtig spannend – gespielt wurde ein Satz, allerdings nur noch bis fünf Punkte und auch hierbei ohne Verlängerung. In Halbfinale Nummer eins schlug Darwish den „Altweltmeister“ Palmer klar 5:1 und im anderen Halbfinale hatte Ramy Ashour die Nase mit 5:3 gegen Amr Shabana vorn.
Während sich die beiden Unterlegenen mit jeweils 10.000 US Dollar trösten mussten, spielten die Sieger um die großen Beträge. Beim Stande von 4:4 musste der nächste Punkt darüber entscheiden, wer mit 40.000 oder „nur“ mit 20.000 US Dollar nach Hause gehen wird.
Darwish war der glückliche Sieger, der sich damit nicht nur als erster Champion des Red-Bull-Squash-Temple-Turniers feiern lassen konnte, er strich auch eines der höchsten Preisgelder ein, die jemals im Squash ausbezahlt wurden. Nur Amr Shabana – Sieger der Kuwait World Open 2009 – hat bislang mehr bekommen und der in Kürze neu gekröhnte World-Open-Sieger 2010 wird auch darüber liegen.
Allerdings auch nur in Bezug auf die Gesamtsumme, denn wenn man die insgesamt gespielten Punkte, Sätze oder die Spielzeit zum Preisgeld ins Verhältnis setzen würde, dann läge Squash-Temple-Sieger Darwish um Längen voraus.