Sport-Insel Stuttgart wird wieder aufgebaut!
Vor knapp zwei Wochen berichteten wir zuletzt über das Schicksal des Stuttgarter Traditions-Clubs Sport-Insel, der am 12. Oktober 2013 seine Heimanlage durch ein Feuer verloren hatte und nun in die Mühlen der Politik und der Ämter geraten war – letzter Hilferuf war ein Manifest der Mitglieder und Freunde der Sport-Insel Stuttgart.
Wiederaufbau der Insel beschlossen!
Was nun genau den Ausschlag gegeben hat, dass letztlich eine positive Entscheidung getroffen wurde, ist schwer zu sagen, aber es wird wohl ein Zusammenspiel aller positiven Kräfte gewesen sein. Der Umwelt- und Technik-Ausschuss (UTA) der Stadt Stuttgart hat vor Kurzem beschlossen, dass die Sport-Insel an selber Stelle wieder aufgebaut werden dürfe.
Ende des einjährigen Ringens!
Fast genau ein Jahr hat es gedauert, bis sich die Entscheidungsträger – in diesem Falle der Gemeinderat der Stadt Stuttgart –zu diesem Ergebnis hat durchringen können. Weil der Bebauungsplan im Jahr 1994 geändert wurde und an der Stelle, wo sich die Insel befunden hatte, nun eine Grünzug vorgesehen war, wurde der direkte Wiederaufbau des Vorhabens zunächst nicht genehmigt.
Es folgten Monate der Suche nach alternativen Standorten gleichermaßen wie nach anderen Lösungen. Das politische Gerangel um die Insel nahm solch groteske Züge an, bei dem das Schicksal der Sporttreibenden, des ansässigen Bundesliga-Teams oder gar der Betreiberfamilie Etschmann nicht zu berücksichtigt werden schienen. Man hatte den Eindruck die Ratsfraktionen, die gegen den Wiederaufbau waren, spielten auf Zeit, in der Hoffnung die Causa Sport-Insel erledige sich von selbst durch die Aufgabe der Beteiligten.
Dabei wurde wohl das Durchhaltevermögen der Familie Etschmann und nicht zuletzt das der Sportler und Vereinsmitglieder der Sport-Insel unterschätzt. In einem Aufruf an die teils langjährigen Mitglieder, des erfolgreichsten Baden-Württembergischen Squashclubs, entstand das Insel-Manifest, ein zeitgeschichtliches Dokument für die Bedeutung einer, wenn auch gewerblichen, Sportstätte in unserer heutigen Zeit. Die sachlich überzeugenden, wie emotional berührenden Briefe, in denen Mitglieder, Kunden sowie deren Kinder berichten, was die Insel für jeden Einzelnen bedeutete, haben wohl auch dazu beigetragen, bei der Entscheidungsfindung zu helfen.
Was waren die wirklichen Gründe für die lange Ablehnung?
Im UTA herrscht der gleiche Proporz, wie im Gemeinderat und auch das gleiche Abstimmverhalten. Gegen einen Wiederaufbau stimmten die Grünen und die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anna Deparnay-Grunenberg, begründete dies mit dem Wunsch nach einer öffentlichen Diskussion – aber worüber? Dies bleibt vor dem Hintergrund ihrer weiteren Argumentation weiter ungeklärt. So mahnt sie an, dass die Stadt insgesamt künftig bei Pachtverträgen genauer hinschauen müsse. „Für mich waren die Vertragsverhältnisse sehr undurchsichtig“, so Deparnay-Grunenberg. Was war nun ihre Motivation gegen den Wiederaufbau an der gleichen Stelle, war es der Erhalt des geplanten Grünzuges oder vielleicht doch die Höhe der vereinnahmten Pacht?
Wiederaufbau-Planungen laufen auf Hochtouren!
Nach dieser positiven Nachricht sind nun alle Stuttgarter „Insulaner“ wieder guter Dinge, denn die Planungen und Vorbereitungen zum Wiederaufbau laufen auf Hochtouren. „Wir haben uns natürlich nach dieser Entscheidung riesig gefreut. Insbesondere weil wir durch die Unterstützung von vielen Seiten immer wieder neuen Mut und Hoffnung schöpfen konnten und nie aufgegeben haben. Gleichzeitig gilt unser herzlicher Dank an alle, die uns unterstützt haben“, sagte die Insel-Geschäftsführerin Astrid Etschmann.