Fünf Masters-Titel in Uster für Deutschland!
Vom 30. Juni bis 2. Juli fanden in der Squash Arena Uster, bei Zürich, die 2nd Swiss Masters Open statt. In fünf der neun Altersklassen, zwischen Damen und Herren Ü35 und Herren Ü70, siegten deutsche oder ihnen gleichgestellte Spieler. Einer von ihnen ist Selatin Kara (Bild u.li.), der vor zwei Jahren – nach zwei Jahrzehnten Squash-Pause – wieder das Racket in die Hand nahm.
Selatin Karas einzigartiges Comeback!
Insgesamt 20 Spieler aus Deutschland waren in Uster am Start. Fünf davon holten den Titel des internationalen Schweizer Senioren-Meisters. In der Klasse der Herren Ü40 hatte vergangenes Jahr der Stuttgarter Manuel Fistonic den Titel errungen, der dieses Jahr allerdings nicht am Start war. Stattdessen holte Selatin Kara (Squash-Devils Stuttgart) den Titel. Der aus Heilbronn stammende, heute in Basel und Stuttgart als Choreograph, Art Director und Tänzer tätige Kara war in den 90er-Jahren Squash-Jugend-Nationalspieler.
Er nahm unter anderem an den World Junior Championships 1992, in Hongkong, bei den European Junior Championships, in Odense und zählte, neben Bruder Hursut, zum National-Kader bei der Team-EM 2006, in Wien. Statt eine PSA-Laufbahn einzuschlagen, hörte Selatin Kara irgendwann mit dem Squash auf, studierte stattdessen Tanz, in Los Angeles und gelangte schnell zu Weltruhm. Er arbeitete mit Größen, wie Madonna, Carlos Santana und Lenny Kravitz zusammen, um nur einige wenige zu nennen.
Nun sei der „Squash-Geist“ in ihm wiedererwacht. „Heute spiele ich ohne Druck“, sagt er. Durch den professionellen Tanz blieb er stets fit und beweglich. „Es gibt sicher Spieler, die heute läuferisch stärker sind, aber das mach‘ ich mit der Vielfalt meiner Schlagvariationen wett! Das Squash ist zwar sicher schneller geworden, aber wer kann denn heute schon einen präzisen Lob spielen?“ Innerhalb von zwei Jahren ist der Deutsch-Türke, der sowohl für das deutsche- als auch fürs türkische National-Team spielte, an Position 32 der Deutschen Rangliste geklettert. Er spielt derzeit für die Squash-Devils Stuttgart in der Oberliga, rechnet aber mit dem einen oder anderen Bundesliga-Einsatz in der kommenden Saison. Außerdem spielt er für Basel in der zweiten Schweizer Liga (NLB).
Pößl, Paal und Götsch die weiteren deutschen Sieger – Hathway ein bayrischer!
Florian Pößl (Bild o.mi., 1. SC Diepholz), der in der Squash Arena Uster als Squashtrainer tätig ist, verteidigte seinen im vergangenen Jahr errungenen Swiss-Masters-Open-Titel. Er besiegte im Endspiel der Herren Ü45 den an Position zwei gesetzten Alessandro Marcolini (ITA) in drei Sätzen.
Felix Paal (Bild o.re.) verpasste im vergangenen Jahr nur knapp den Titel und wurde Zweiter. Dieses Jahr setzte sich der Gießener im Endspiel der Herren Ü55 gegen den Schweizer Reto Schmitter durch und holte schließlich den Titel. Bei den Herren Ü60 stand mit dem Münchener Alan Hathway zwar ein britischer Staatsbürger ganz oben auf dem Treppchen. Genau genommen muss man den Titel aber Bayern, ganz genau dem RSC München, zusprechen. Denn nach knapp 40 Jahren bayrischer Verbands-Zugehörigkeit, sind die britischen Rechte auf den Titel verwirkt. Als an Position zwei Gesetzter besiegte er alle seine Kontrahenten und holt vor dem topgesetzten Roland Walser (SUI) den Titel.
Bernd Götsch (Bild o.li.) von den Lobstars Berlin Brandenburg setzte sich gegen den zweitplatzierten Robert Keilmann (SC Aktivpark Gilching) und drittplatzierten Peter Kerry (WAL) durch und holte den Titel in der Klasse der Herren Ü70. Die Karlsruherin Melanie Kreisel (Bild u.re.) musste sich bei den Damen Ü35 erst im Finale der Vorjahres-Siegerin Martina Pößl geschlagen geben. Neben Herrn- gelang somit auch Frau Pößl die Titelverteidigung!
Sehen Sie hier alle Ergebnisse in der Tournament-Software. Bilder von Volker Knerr sehen Sie hier.