Ashour, Gaultier und Co rutschen ins Viertelfinale!
Eines konnten die Organisatoren der El Gouna International Open nicht planen: das Wetter. Alles war gerichtet, der Glas-Court erstrahlte mit zunehmendem Sonnenuntergang, die Tribünen füllten sich mit Zuschauern und die Squash-Gladiatoren waren bereit zum Einmarsch in die Arena. Doch urplötzlich geschah, was jedem Turnierveranstalter das Herz in die Hose rutschen lässt – der Courtboden war rutschig und glatt geworden.
Das Spiel des Weltranglistenersten Ramy Ashour und seines 19-jährigen ägyptischen Landsmannes Karim Abdel Gawad musste unterbrochen werden – Grund dafür war die hohe Luftfeuchtigkeit, die den Court unbespielbar machte.
Nach mehr als einer halben Stunde Unterbrechung des ersten Satzes konnte dieser weitergeführt werden, denn der einsetzende Wind hatte die feuchte Luft wie von Geisterhand von dannen geweht.
„So etwas ist mir nun zum zweiten Mal passiert. Beim ersten Mal war ich komplett durcheinander, dieses Mal wusste ich damit umzugehen. Nach der Unterbrechung war der Court auch wieder bespielbar und wir haben ein gutes Match abgeliefert“, kommentierte Ashour.
Der unterlegene Gawad hatte anschließend auch nicht viel zu meckern, aber er war überglücklich es überhaupt bis in Runde zwei geschafft zu haben. Dass ihm gegen Ashour ein weiterer Überraschungs-Coup gelingen würde, damit hatten wohl auch die größten Optimisten nicht gerechnet.
Das zweite Spiel war auch gleichzeitig das längste dieser ersten „Zweitrundensession“. Der Ägypter Omar Mosaad (WRL 22) besiegte den Pakistani Farhan Mehboob (WRL 31) nach 95 Minuten Kampf um jeden Zentimeter des Courts. „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg, zumal es mein erster Viertelfinaleinzug bei einem Turnier dieser Größe ist“, freute sich Mosaad nach dem Match.
Auch freuen konnte sich der Franzose Greg Gaultier (WRL 6), der es nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem 0:1-Satzrückstand schaffte, das Match gegen den Ägypter Mohamed El Shorbagy (WRL 12) zu drehen und am Ende doch recht klar zu gewinnen.
„Das hin und her mit dem Courtboden und die damit verbundenen Verzögerungen sowie das mehrmalige Aufwärmen haben mich durcheinander gebracht. Meine Beine waren schwer und meine Fitness war einfach nicht da – ich konnte nur eines tun und dies hat geholfen: mich reinhängen und kämpfen“, analysierte Gaultier sein 78-Minuten-Spiel gegen Shorbagy.
Im letzten Match ließ sich der Engländer James Willstrop (WRL 4) von all den Geschehnissen nichts anmerken – zudem war auch der Ägypter Mohd Ali Anwar Reda (WRL 29) nicht in der Lage, Willstrop ernsthaft zu fordern. Willstrop hatte nach einer guten halben Stunde das Viertelfinale erreicht.
Es stehen nun die zweiten vier Begegnungen, der auf zwei Tage aufgeteilten ersten Runde, an. Ob der Wind auch diesmal helfen muss oder ob das Wetter von Beginn an mitspielt, wird sich in Kürze zeigen.