Sabine Tillmann darf nicht bei den Herren spielen!
Gestern berichteten wir noch davon, dass eine Deutsche Meisterin – Katharina Witt (Bild hi) – künftig in Niedersachsens Liga bei den Herren mitmischen wird. Heute erreichte uns schon die Mitteilung, dass eine andere Deutsche Meisterin – Sabine Tillmann (Bild vo) – vom Bayrischen Verband (Squash in Bayern) mit gleichem Anliegen erneut eine Absage erhielt. Erneut? Richtig, bereits im letzten Jahr ließen die Bayern keine Ausnahme zu, als der SRC Erding beantragte, dass Tillmann in der Herrenliga spielen solle.
„Die letztjährige Entscheidung haben wir zwar nicht verstanden aber zunächst mal so hingenommen“, sagte Tillmann. „Doch die jetzige Entscheidung“, so die 14-fache Deutsche Meisterin und ehemalige Weltranglistensechste weiter, „ist uns vollkommen unverständlich, zumal es Damen gibt, die bei den Herren mitspielen dürfen.“
Vorangegangen war die erneute Ablehnung des Verbandes, Tillmann in einer Herrenmannschaft Seniorenliga spielen zu lassen. Genehmigen würde man ihr allerdings, bei der Deutschen Senioren Mannschaftsmeisterschaft, für ein bayrisches Team zu starten.
Obwohl Erdings Präsident erneut eine Menge an positiven Argumenten mitlieferte, blieb der Verband hart. Selbst dem Argument, eine bessere Öffentlichkeitsarbeit machen zu können, verschloss man sich. Und um die bayrische Verwirrung um diese unterschiedlichen Entscheidungsfindungen perfekt zu machen, schauen wir nach Oberbayern, wohlgemerkt ein Bezirk von Squash in Bayern. In der oberbayrischen Rangliste stehen bei den Herren B bekannte Namen führender Spielerinnen: Kathrin Rohrmüller und Carola Weiß durften dort bei Herrenturnieren starten.
In Niedersachsen scheint man kein Problem mit der „Squash-Emanzipation“ weiblicher Spitzenspielerinnen zu haben, ebenso wenig wie in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Hier findet man einige Beispiele dafür, genau wie in Oberbayern.