Heimlich, still und leise …!
… schlich sich der Ägypter Youssef Soliman in sein erstes PSA-Gold-Turnier-Finale. Ebenso leise und beinahe unbeachtet erfolgte der Aufstieg in der Weltrangliste und ob der aktuelle 12. Platz das Ende der Fahnenstange ist, darf bezweifelt werden. Der 26-jährige verweilte in den Jahren 2017 bis 2020 zwischen Platz 50 und 30, danach kam der Durchbruch in die Top-20 und seit September 2022 steht er konstant auf Platz 12.
Soliman ist der komplette Gegenentwurf zum Landsmann Mostafa Asal (WRL 1), über dessen kürzlich verhängte Strafe die internationale Fangemeinde weiterhin hochemotional streitet.
Im Optasia-Halbfinale behielt Soliman einmal mehr die Ruhe, wenngleich Gegner Mazen Hesham (EGY, WRL 9) bis zur 2:1-Führung weitgehend das Spiel bestimmte. Mit zunehmender Spieldauer nahm Heshams Präzision ab und die Müdigkeit zu, sodass er im fünften und entscheidenden Satz Soliman zum Sieg davonziehen lassen musste.
Ob es nun im Finale für Soliman zum ersten richtig großen Turniersieg reichen wird, hängt sicher auch ganz erheblich vom Gegner ab. Dieser ist kein geringerer als der ehemalige World Champion 2016, Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 38), der mittlerweile nach langer Verletzungspause, Schritt für Schritt wieder in Richtung Spitze marschiert.
Im Halbfinale spielte Gawad zeitweise seine ehemalige Klasse aus, um den etwas überraschend ins Halbfinale vorgedrungenen Franzosen Baptiste Masotti (WRL 17) in Schach zu halten.
Wer sich im rein ägyptisch besetzten Finale durchsetzten wird, ist schwer vorhersehbar. Gawad führt zwar mit 2:1-Siegen, aber eine Quote auf Basis von nur drei Begegnungen hat eher wenig Aussagekraft. Für Gawad spricht die Erfahrung von 38 PSA-Finalen, von denen er 24 gewann, und dass er die letzten beiden Begegnungen für sich entscheiden konnte. Die fünf Jahre Altersdifferenz könnte Solimans Vorteil sein.
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