PSA-Rückblick: Die deutschen PSA-Spieler!
Weiter geht es mit der squashnet.de-Saison-Rückschau. Nachdem wir zuletzt die PSA-Saison der Damen und die der Herren Revue passieren ließen, folgt heute eine Betrachtung der deutschen Spielerinnen und Spieler in der World Tour der Professional Squash Association (PSA) – allen voran des erfolgreichsten deutschen Spielers aller Zeiten, Simon Rösner (Bild, WRL 11).
Simon Rösner – auch in der Saison 2015/2016 der erfolgreichste deutsche Squash-Profi!
Vor kurzem hatte Simon Rösner auf seiner Facebook-Site gepostet, dass er eine gute Sommer-Session mit der ehemaligen Nummer 12 der Weltrangliste, Hansi Wiens, absolvierte. Damit stellte er – wohl unbewusst – wieder einmal klar, wer mittlerweile der erfolgreichste Deutsche Squash-Profi aller Zeiten ist: nämlich er selbst! Denn zuvor war Wiens der beste Deutsche in der PSA – bis er vom Würzburger abgelöst wurde – beide in Diensten des Paderborner SC – in der besten Weltranglisten-Position und bei der Anzahl der Deutschen Einzelmeistertitel (Wiens neun – Rösner zehn).
Seine höchste Platzierung hatte Rösner genau vor einem Jahr mit Position sechs inne. Bei den darauffolgenden Qatar Classic, der PSA World Championship 2015 und den Hong Kong Open konnte er aber jeweils nicht die gesetzte Position erreichen.
Bei den World-Series-Events des Jahres 2016 kam er dann jeweils unter die besten acht. Dadurch hielt er zwar seinen Punkte-Durchschnitt, allerdings sind seine direkten Gegner im Kampf um die Top-Ten-Positionen, Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 6), Mathieu Castagnet (FRA, WRL 7), Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 8) und Ali Farag (EGY, WRL 9), durch mindestens einen Turnier-Sieg nach oben geschossen. Das führte dazu, dass Rösner in der Weltrangliste leicht abfiel, auf eben den momentan elften Rang. „Durchwachsene erste Saison-Hälfte und gute zweite Hälfte“, so lautet sein Fazit der vergangenen Spielzeit. „Jetzt wird aber über den Sommer gut trainiert, sodass ich wieder zurück unter die Top Acht komme!“.
Raphael Kandras erklärtes Ziel ist das Erreichen der Top 30 und langfristig sogar die Top Ten!
Raphael Kandra ist mit seiner derzeitigen Weltranglisten-Position 46 der zweitbeste deutsche PSA-Spieler. Kürzlich sagte er squashnet.de im Interview, dass er vergangene Saison einen guten Mix aus World-Series-Events und kleineren Turnieren gewählt, jedoch leider nicht immer ganz so abgeschnitten, wie er es sich vorgestellt hatte. Seiner Ansicht nach sei es aber wichtig auch bei den ganz Großen mitzumischen. Er qualifizierte sich im Jahr 2016 drei Mal fürs Hauptfeld eines World-Series-Events: Beim Tournament of Champions, den Windy City Open und den British Open. Außerdem gewann er mit den Bankers Hall Club Pro Am 2016 seinen elften PSA-Titel im insgesamt 18. Finale.
Schoor der dritte deutsche Top-100-Spieler!
Jens Schoor (WRL 64) verfolgte vergangene Saison im Gegensatz zu Kandra eine etwas andere Turnier-Auswahl. Er hatte lediglich eine Qualifikation eines World-Series-Turniers und eine eines PSA-M70-Turniers bestritten. Das war im vergangenen Oktober bei den US Open und bei den Canary Wharf Classic. Schoor scheint bevorzugt die PSA M10 bis M25 (10.000 bis 25.000 US Dollar Preisgeld) zu wählen, da hierbei wohl auch die größten Sieg-Chancen bestehen. Mit dem Gewinn der mit 10.000 US Dollar dotierten Valencia Open (PSA M10), im vergangenen Dezember, holte er seinen zehnten PSA-Titel im 14. Finale.
Vössing, Omlor und Carsten Schoor weitere Deutsche in der WRL!
Der in Helsinki lebende Hendrik Vössing (Wrl 343), der Stuttgarter Yannik Omlor (382) und der Wormser Carsten Schoor (WRL 456) runden das Feld der deutschen PSA-Spieler ab.
Zwei deutsche Damen in der PSA World Tour!
Zurzeit sind mit der Paderbornerin Sina Wall (WRL 65) und der Frankfurterin Sharon Sinclair (WRL 218) lediglich zwei deutsche Spielerinnen in der PSA am Start. Sinclair ist erst vor ein paar Wochen Mitglied geworden und gab Anfang des Monats beim Ukrainian Squash Cup ihr PSA-Debüt. Der Damen-Mangel ist kein spezifisches Problem des deutschen Squash-Sports. Schaut man sich die Felder internationaler Damen-Turniere an, so muss man sogar bei attraktiven Events, trotz gleichen Preisgelds bei Damen wie Herren, teils unvollständige Felder sehen. Bleibt abzuwarten, wie die nationalen Verbände in Zusammenarbeit mit der PSA da eine Wende herbeiführen werden.
Sina Wall hat in ihrer seit dem Jahre 2007 andauernden PSA-Karriere noch keinen Titel errungen. Im vergangenen Januar war sie bei den mit 5.000 US Dollar dotierten Edinburgh Open 2016 am Start und zog in ihr erstes und einziges PSA-Endspiel ein. Dort unterlag sie der topgesetzten Millie Tomlinson (ENG, WRL 46).