PSA World Tour: London calling!
Am 21. März beginnt das mit 50.000 US Dollar dotierte Canary Wharf Classic 2015, in London. Die deutsche Nummer eins und aktuelle Nummer neun der Weltrangliste, Simon Rösner, ist an Position vier gesetzt und bereitet sich gerade im Training auf seine Teilnahme vor. Ebenfalls teil nehmen wird sein Kollege, die niederländische Nummer eins, Laurens Jan Anjema (Bild, NED, WRL 28), der im Jahre 2010 auch bereits auf Rang neun der Weltrangliste war. Außerdem hat Anjema Rösner eines voraus: Er gewann bereits neun nationale Meistertitel, was Rösner im Mai nach der Deutschen Einzelmeisterschaft 2015, in Würzburg, auch geschafft haben will.
Anjemas Comeback, die Zweite!
Laurens Jan Anjema (Spitzname LJ) hatte vergangenen Monat, beim Cambridge Cup, einem Einladungsturnier in Toronto (Kanada), sein Comeback, nach einer mehrmonatigen Verletzungs-Auszeit, gefeiert (siehe: Anjema feiert Comeback in Toronto!). Dort unterlag er Greg Gaultier (FRA, WRL 2) in vier Sätzen.
Bei LJs nächstem Auftritt, seiner offiziellen Rückkehr in die Professional Squash Association (PSA) World Tour, bei den Canary Wharf Classic in London, spielt er in Runde eins gegen Borja Golan (ESP, WRL 11). Das letzte Aufeinandertreffen vor seiner Auszeit hatte er in Shanghai in fünf Sätzen für sich entschieden. Zu seinem Comeback hat der Niederländer mit dem englischen Kollegen Alan Thatcher (squashmad.com) gesprochen, hier sehen Sie einige Auszüge:
Thatcher: Schön Dich, nach solch einer langen Verletzungszeit, wieder zurück im Court zu sehen, LJ. Was für eine Art Verletzung hattest Du und wie lange hat es gedauert, bis Du zu völliger Fitness zurück gekehrt bist?
Anjema: Ich litt an einem Knochensporn im linken Fuß. Ein solcher kann entstehen, wenn der Körper wegen Erschöpfung durch Belastung, Reibung oder Stress versucht sich selbst zu helfen, indem er zusätzliches Knochengewebe bildet. Mitte November wurde es dann operativ entfernt. Die folgende Reha dauerte drei Monate, dabei ging es aber nur um den Fuß. Ich kann nun einschätzen, mit welcher Feinabstimmung wir Athleten normalerweise agieren und wie schwierig es ist, dahin zurückzukehren.
Thatcher: Wie heißt Dein Heimatverein? Und wer sind Dein Coaches und Trainingspartner?
Anjema: Ich spiele für Maastricht aber meine Heimat ist Den Haag. Mein Coach ist der ehemalige niederländische Nationaltrainer Lucas Buit und ich trainiere mit Cameron Pilley, Steve Finitsis, Sebastian Weenink und Piëdro Schweertman, die alle in der Nähe wohnen.
Thatcher: Was denkst Du über die Olympia-Bewerbung des Squash-Sports?
Anjema: Squash ist die härteste Sportart der Welt. Viele andere Sportarten erfordern technische wie physische Fähigkeiten, aber im Squash muss man taktisch klug wie ein Schachspieler vorgehen und gleichzeitig mental stark genug sein, um nicht nach einer nachteiligen Schiedsrichterentscheidung vier Punkte in Folge zu verlieren. Tatsächlich ist Squash wie ein Gladiatorenkampf und ich wundere mich, dass dies von Olympia noch nicht erkannt wurde.
Thatcher: Wer ist Dein Lieblingsspieler und warum?
Anjema: Anthony Rickets, ich schätzte seine Gegenwärtigkeit und Aggressivität im Court.
Thatcher: Im Alter von 32 Jahren, denkt man da ans Aufhören und die Zeit nach der aktiven Karriere? In welche Richtung willst Du Dich weiter betätigen?
Anjema: Ich habe zur Zeit neue Motivation, neuen Hunger für den Sport entwickelt, womit aufhören in nächster Zeit kein Thema sein wird. Ich werde meinen Körper noch so lange für das Squash-Spiel nutzen, bis ich nicht mehr mithalten kann. Weil ich ein großer Kaffee-Liebhaber bin, habe ich einen Barista-Lehrgang besucht. Nachdem ich meine Squash-Karriere beendet habe, werde ich mein eigenes Café eröffnen, verblüffende Kaffee-Variationen anbieten und aus meinem vergangenen Leben als Squash-Profi erzählen…