The Queen will be amused!
Die tausenden englischen Squash-Fans werden es noch mehr sein, da feststeht, dass der nächste World-Open-Sieger ein Engländer sein wird und dies zum ersten Mal in der World-Open-Geschichte (seit 1976). Nun ist auch die Zeit vorbei, dass die Engländer nicht korrekter Weise den Sieg des Schotten Peter Nicol bei den World Open 1999 als ihren eigenen deklarieren müssen – Nicol wechselte erst zwei Jahre danach die Fahnen.
Egal ob die englischen Fans ihren Sieger schon jetzt feiern, den beiden Protagonisten ist es sicher weniger gleich, wer als Sieger vom Glas-Court geht.
Nick Matthew (WRL 2) erreichte das Finale dadurch, dass er Titelverteidiger Amr Shabana (Egy, WRL 6) in drei Sätzen entthronte. Der 3:0-Sieg sieht auf den ersten Blick klar aus, war er aber keineswegs, denn die Sätze zwei und drei gingen jeweils 12:10 im Tiebreak an Matthew.
Finalgegner wird Matthews englischer Rivale James Willstrop (WRL 5) sein, der 87 Minuten benötigte, bevor er den 0:1-Satzrückstand gegen Nationalmannschaftskollegen Peter Barker (WRL 8) in einen 3:1-Sieg verwandeln konnte. „Hätte ich Satz zwei auch noch verloren (14:12 für Willstrop), wäre es gegen einen physisch so starken Gegner wie Peter unendlich schwer geworden“, analysierte Willstrop die Schlüsselszene des Matches.
Wenn es nach Matthew ginge, könnte sich der Spruch „the winner takes it all“ einmal mehr bewahrheiten, denn er würde nicht nur erster englischer World-Open-Sieger und zugleich das höchste Preisgeld (rund 53.000 US Dollar) kassieren, was bislang im Squash ausgezahlt wurde, er würde auch ab Januar 2001 wieder als die Nummer eins der Welt geführt werden.
Laut diverser Statistiken, dürfte auch nichts schief gehen, wäre da nicht hin und wieder die berühmte Ausnahme, die alle Statistiken Lügen straft.
Dieses Wissen im Hinterkopf schiebt Willstrop auch schon mal die schwere Favoritenbürde auf Matthew. „Der Druck liegt auf Nick. Ich habe nichts zu verlieren und kann nur eines tun: mein Bestes geben“, sagte Willstrop nach dem Halbfinale.
Aber wo Willstrop recht hat, hat er recht, denn 26:9-Siege für Matthew – die letzten 13 Begegnungen hintereinander siegreich – sprechen eine eindeutige Sprache.
Allerdings hat der Commonwealth-Gold-Medaillist selbst mit der Statistik gebrochen, als er den haushoch in den Statistiken führenden Shabana bezwang und ihm somit die Chance auf einen fünften Titel verwehrte.