David und Ashour siegen zum ersten Mal!
Die Finalbegegnungen der diesjährigen Australian Open zeigten zwei Spiele der Nummer eins gegen die Nummer zwei der Weltrangliste – bei den Damen und bei den Herren gleichermaßen. Das Damen-Finale war eine klare Angelegenheit für die Weltranglistenerste Nicol David (Mas). Sie gab ihrer Gegnerin Jenny Duncalf beim 3:0-Sieg wenig Chancen und holte somit den 26. Sieg gegen Duncalf (bei zwei Niederlagen) sowie den 54. Turniersieg insgesamt.
Selbst bei derart vielen Siegen ist der Australian-Open-Titel für David etwas Besonderes, da die Malayin ihn zum ersten Mal gewann. „Die Australian Open haben eine lange Geschichte und der Pokal ziert viele Namen großer Stars. Hier wollte ich mich auch einreihen“, sagte die 27-jährige nach dem Finalsieg.
Für Herren-Sieger Ramy Ashour war es bereits die zweite Turnierteilnahme in Canberra. Doch entgegen dem letztjährigen Finale, als er Nick Matthew 0:3 unterlag, drehte Ashour diesmal den Spieß um und bezwang Matthew 3:2.
Das Finale zeigte die zwei Gesichtern des Ramy Ashour. Zum einen machte er vermeidbare Fehler, aber zum anderen spektakuläre Punkte. Trotz eines 1:2-Satzrückstandes wich der Ägypter nicht von seinem Spielkonzept ab und griff an, was das Racket hergab.
Squash-TV-Kommentator Paul Johnson (Eng, ehemalige WRL 4) brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Es ist nicht entscheidend, wie viele Fehler Ramy gemacht hat – unter dem Strich zählt: Er hat mehr direkte Punkte als Fehler gemacht und somit gewonnen.“
Und was für beeindruckende Punkte der Ägypter machte, einer schöner anzusehen als der andere. Das australische Publikum schlug sich rasch auf die Seite des ägyptischen Wunderknaben, da konnte Matthew machen was er wollte. Am Ende verlor Matthew den entscheidenden fünften Satz klar, wobei eine dreiminütige Phase der Unkonzentriertheit sowie zwei bis drei „Wunderschläge“ von Ashour den Ausschlag gaben.
Der 23-jährige Weltranglistenzweite gewann somit sein 21. PSA-Turnier. Die Position eins der Weltrangliste dürfte Ashour mit diesem Sieg noch nicht zurückerobert haben, aber die Position eins der World-Series-Wertung ist ihm sicher.
Für Ashour und Matthew ist keine lange Pause angesagt, geht es nun rasch zurück in die Heimat, Koffer packen und ab zur Team-WM nach Paderborn. Die Revanche des Australian-Open-Finales könnte es dann im Team-WM-Finale in Ostwestfalen geben.
Wer eine Eintritts-Karte für die WM hat, kann sich glücklich schätzen, denn die sind für Halbfinale und Finale (26. und 27. August) restlos ausverkauft. Wer bislang zögerte, sollte sein Glück für einen der anderen Tage versuchen – spezieller Tipp wäre der 21. August mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Irland. Kein Squash-Fan kann sich das einmalige Ereignis in Squash-Deutschland entgehen lassen – so schnell wird es nicht wiederkommen.
Viele Action-Bilder der Australian Open sind in der Facebook I-love-squash-Galerie.